Diese Entdeckung ist umso bedeutsamer, wenn man bedenkt, dass das Reizdarmsyndrom bislang vordergründig mit den psychosomatischen Faktoren in Verbindung gebracht wurde, da die organischen Auslöser nicht bekannt, beziehungsweise die Therapien verfehlt waren.
Dank der neuen Untersuchungen aus München ist die körperliche Ursache des Reizdarmsyndroms entschlüsselt worden:
Es sind Mikroentzündungen, die in der Darmschleimhaut entstehen und dadurch innere Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen.
Was passiert im Darm?
Der Darm beschwert sich, denn die bestimmten Botenstoffe von Mastzellen und enterochromaffinen Zellen auf die Darmnervenzellen direkt einwirken und ihre Übersensibilisierung hervorrufen.Dieser Prozess bringt die Wechselwirkungen zwischen Darmnervensystem und Darmschleimhaut durcheinander. Die irritierte Schleimhaut schüttet vermehrt neuroaktive Botenstoffe wie Serotonin, Histamin und Proteasen aus.
So entsteht eine unnatürliche Mischung im Darm, in der die Münchner Forscher die Ursache für das Reizdarmsyndrom sehen.
Als klinischer Erfolg ist auch zu verzeichnen, dass sich die Reizdarm-typischen Beschwerden nach der Einnahme von Antihistaminikum verbessert haben (Antihisaminikum hat immunstabilisierende Wirkung und wird in der Behandlung von allergischen Reaktionen, wie z.B Heuschnupfen verwendet).
Im nächsten Schritt wird an der TU München untersucht, ob mit der Stabilisierung des Darmnervensystems das Nachlassen von Reizdarmbeschwerden einhergeht.
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Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung, Nr. 135, September 2010
Bildquelle: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
31.05.2016 23:58 Hella sagt:
17.09.2011 22:44 Shivani Allgaier sagt:
17.02.2011 13:16 Dr. Rainer Mutschler sagt:
Sehr wirksam zeigte sich in einer weiteren klinischen Studie die Anwendung von Probiotika. Dabei haben sich entzündliche Veränderungen auf der Schleimhaut mittels Anwendung von effektiven Mikroorganismen nachweislich stark gebessert.
In unserer naturheilkundlichen Praxis ist dieser Behandlungsansatz eine Grundlage für viele Indikationen, wie Reizdarmsyndrom, Allergien, Rheuma, Gelenkentzündungen, Nahrungsmittelintoleranzen, Hauterkrankungen und viele anderen Erkrankungen!
Mit besten Grüßen,
Dr. R. Mutschler.