RLS und Schwangerschaft
Schwangere Frauen leiden im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung viel häufiger an einem RLS. Die Beschwerden können in der Schwangerschaft erstmalig auftreten oder es kann zu einer Verschlechterung eines bereits zuvor bestandenen RLS kommen. Die betroffenen Frauen leiden aufgrund der RLS-Beschwerden meist unter erheblichen Ein- und Durchschlafstörungen, was zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität und einer Erhöhung körperlicher Stressreaktionen führt.
Meistens treten die Beschwerden im letzten Drittel der Schwangerschaft auf. Nach der Geburt kommt es in der Regel zu einer deutlichen Besserung oder zum vollständigen Verschwinden der Symptome. Bei etwa einem Drittel der Frauen kann es in nachfolgenden Schwangerschaften zu erneuten RLS-Symptomen kommen, teilweise auch in stärkerer Ausprägung.
Die RLS-Beschwerden können jedoch auch unabhängig von einer Schwangerschaft nach vielen Jahren wieder auftreten und dann dauerhaft bestehen bleiben.
Ursache des RLS
Die Ursache für die Entstehung eines RLS in der Schwangerschaft konnte bisher nicht gefunden werden. „Schwangerschaftsabhängige Faktoren" scheinen das Auftreten eines RLS zu fördern. Bisher ist es nicht gelungen diese Faktoren zu identifizieren.
Einige Fachleute vermuten einen Zusammenhang mit einem Eisenmangel, da dieser mit einem gehäuften Auftreten eines RLS verbunden ist. Andere vermuten, dass weibliche Hormone, wie z.B. Prolaktin, Progesteron und Östrogen einen Einfluss auf die RLS-Beschwerden in der Schwangerschaft haben. Diese Hormone steigen in der Schwangerschaft deutlich an.
Nach der Geburt kommt es zum einem Abfall von Progesteron und Östrogen, während Prolaktin weiterhin ausgeschüttet wird. Eine weitere Möglichkeit ist, dass RLS-betroffene Frauen bereits eine genetische Prädisposition (Empfänglichkeit) für die Entwicklung eines RLS haben, die Erkrankung aber erst durch die Einwirkung spezifischer Einflussfaktoren während der Schwangerschaft zum Ausbruch kommt.
RLS Studien
In zwei genomweiten Assoziationsstudien konnten Genvarianten in vier Regionen des Erbgutes bei RLS-Patienten mit einem primären RLS identifiziert werden, die mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten der Erkrankung verbunden sind. Es ist denkbar, dass auch sekundäre RLS-Formen eine genetische Grundlage haben, die betroffene Patienten unter bestimmten Bedingungen empfänglich für ein RLS macht.
In dem Forschungsprojekt „Restless Legs Syndrom in der Schwangerschaft" sollen genetische Varianten bei schwangeren Frauen untersucht werden, um eine mögliche genetische Empfänglichkeit für die Ausprägung eines sekundären RLS zu bestätigen. Dabei bietet das RLS eine ideale Vorraussetzung, die Wechselwirkung zwischen genetischen und nicht-genetischen Faktoren zu untersuchen. Hierfür werden schwangere Frauen in verschiedenen Kliniken auf das Vorliegen eines RLS während und nach der Schwangerschaft untersucht
Quelle: Deutsche RLS Vereinigung e. V.
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26.05.2015 11:29 Susanne sagt:
Weil ich so sehr gelitten habe, kann ich mit all den schwangeren Mädels mit RLS mitfühlen. Von daher verbreite ich meine kleine Geschichte dazu:
Umso größer das Baby in meinem Bauch wurde, desto schlimmer wurden die unruhigen (zuckenden, aufwirbelnden) Beine. So schlimm, dass ich tagelang am Stück wach war, dass es im Laufen weiterkribbelte, dass es bis in die Arme ging, ich geweint und geschrien habe, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe... Ich war nervlich total am Ende... Schlimm...
Kalt abduschen, bewegen: half nicht. Akupunktur: half nicht. Extraportion Magnesium: Half nicht. Massage: Wehe mein Mann hat mich angefasst!!!
Dann fand ich heraus, dass mein Eisenwert zwar ok ist, aber meine Eisenspeicher leer sind. (Blut von der Hebamme testen lassen) Extraportion Eisen und ich schlafe wie ein Baby ( ;
Zwei/Drei Tage nach der ersten Einnahme fühle ich nur noch, wie die Beine manchmal beginnen wollen loszukribbeln... aber sie machen es nicht. Es wird auch immer weniger... Puh!
Ich kann schlafen!
(Ferritin ist ein Eiweiß, das Eisen speichert, und der empfindlichste Messwert, um einen Eisenmangel festzustellen. Ein Abfall des Ferritinwerts kann bereits einen Eisenmangel anzeigen, bevor sich eine Blutarmut (Anämie) ausbildet. Ein Eisenmangel kann durch Eisenpräparate ausgeglichen werden.)
Beste Grüße, Susanne
07.09.2010 15:39 Natalia sagt:
Mit Interesse habe ich diesen Beitrag gelesen! Ich denke RLS ist die Beschwerde, dir mir vor vielen Jahren als Kind zu schaffen machte und niemand (auch Ärzte) konnte mir eine Diagose stellen und helfen...Ich hatte ein unangenehmes störendes Gefühl in den Beinen - vor allem im unteren Bereich und musste ständig meine Beine anspannen und austrecken. Dieses kam meistens während dem Sitzen und Liegen und hat mich beim Schlafen gestört.
Seit Langem habe ich kein RLS mehr gehabt aber wie ich in dem Beitrag lese - es kann wieder auftreten...Daher danke auch für die Hinweise zu den möglichen Therapien!
Beste Grüße!
21.05.2010 22:32 Angelika Muy-Tremmel sagt:
21.05.2010 10:42 Dr.Andrea Karhof sagt: